„Queen of Happiness“ – Die Glücksforscherin Sonja Lyumbomirsky

Als „Queen of Happiness“ ist die amerikanische Glücksforscherin Sonja Lyumbomirsky bekannt, denn die russischstämmige Psychologin beschäftigt sich mit den Mythen, die sich um unser Glücksgefühl ranken. An der University of California in Riverside, USA, geht sie diesem allseits bekannten und dennoch wenig erforschten Phänomen auf den Grund und überrascht mit ihren Thesen.

Angst, Furcht und Pessimismus contra Glücksgefühl?

Sonja Lyumbomirsky geht davon aus, dass das Glücksgefühl im Menschen genetisch verankert ist, das heißt, bereits bei der Geburt stehe fest, wie glücklich ein Mensch im Laufe des Lebens werden könnte. Sie spricht von einem wahren Glücksniveau, das sich immer wieder auf derselben Stufe einpendelt, egal ob man überaus glücklich oder am anderen Tag tottraurig ist. Sie geht sogar so weit zu sagen, dass Menschen „tief drinnen negativ befangen sind“, dies aber in der Evolution begründet sei, schließlich sei es schon früher wichtig gewesen, aufmerksam zu sein und jeden Tag mit dem Schlimmsten – sprich mit „wilden Tieren“ – zu rechnen. So mahnen ihrer Meinung nach ängstliche Menschen eher zur Vorsicht, da sie potenzielle Risiken besser erkennen als jene, die etwa mit „ihrem Kopf in den Wolken schweben“.

Auf dem Weg zum Glück

Auf die Frage, ob denn die materiellen Werte, die wir im Laufe unseres Lebens ansammeln, oder Ausbildung und Beruf für das wahre Glück entscheidend sind, antwortet Sonja Lyumbomirsky recht ungewöhnlich. Sie ist der Ansicht, dass Jobs, eine schöne Wohnung oder ein Haus, elegante Kleidung oder die vielen anderen Statussymbole ein Gefühl des Unglücklichseins nicht kompensieren können. Erst wer es wagt, sich innerlich von diesen Dingen freizumachen, befindet sich auf dem Weg zum ehrlichen und ganz ureigenen Glücksgefühl. Denn das Glück ist in der Lage, uns persönlich wachsen zu lassen, Empfindungen zu verstärken und uns für jene schönen Dinge im Leben empfänglich sein zu lassen, die nicht mit Geld zu kaufen sind. Unbezahlbar sind Sonnenuntergänge vor herrlicher Naturkulisse oder das innige Gespräch mit dem Partner oder sehr guten Freunden. Wichtig ist für sie auch die Intention, sich nicht mit anderen zu vergleichen, schließlich geht es um die eigene und äußerst individuelle Entwicklung, die man nur selbst erleben und steuern kann – auf dem Weg zum wahren Glück.

Titelbild © Antonio Guillem – 123rf.com

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