Omaha Hold’Em

Omaha Hold’Em ist eine Variation des beliebten Texas Hold’Em und wird in den meisten Spielbanken weltweit als Pokervariante angeboten. Es folgt weitestgehend dem Spielablauf des Texas Hold’em. Unterschiede bestehen allerdings vor allem in der Anzahl der ausgeteilten Handkarten, welche die Grundlage für die Gewinnkombination mit den offenliegenden Community Cards bilden.

Die Karten beim Omaha

Wie beim Texas Hol’Em wird beim Omaha Hold’Em ein französisches oder angloamerikanisches Deck verwendet, das 52 Karten beinhaltet. Es werden Karten verwendet, die ein spezielles Pokerformat aufweisen. Diese sind breiter als Karten im Standard-Format. Die Karten werden zudem aus Kunststoff gefertigt, wodurch sie nicht gezinkt werden können. Sie sind robuster und behalten ihre ursprüngliche Form auch nach zahlreichen Spielrunden bei.

Spielablauf, Ziel des Spiels und Wettrunden

Zu Beginn des Spiels erhält jeder Spieler vier Karten, die verdeckt auf der Hand gehalten werden. Omaha Hold’Em wird in vier Wettrunden und den Showdown unterteilt. Ziel des Spiels ist es, aus den verdeckten Karten auf der Hand und den Community Cards die bestmögliche Pokerkombination zu bilden, wobei lediglich zwei der vier auf der Hand befindlichen, verdeckten Karten mit drei der fünf Community Cards verbunden werden dürfen. Da der Spieler zwei aus vier Karten auf der Hand auswählen darf, ist die Chance auf einen Gewinn höher als beim Texas Hold’Em, bei dem die Spieler jeweils nur zwei Karten auf der Hand haben. Alternativ kann das Spiel gewonnen werden, wenn durch geschicktes Taktieren und psychologische Tricks alle weiteren Mitspieler zum Aussteigen bewegt werden.

Erste Wettrunde (Preflop)

Nachdem jeder Spieler seine Starthand erhalten hat, gibt der links vom Big blind sitzende Spieler seine Entscheidung bekannt, wie er das Spiel fortführen will. Er hat die Optionen, den Einsatz des Big blind zu halten (call), ihn bei einem guten Blatt zu erhöhen (raise) oder bei einem schlechten Blatt auszusteigen (fold). Dieser Vorgang setzt sich im Uhrzeigersinn fort. Erhöht einer der Spieler den Einsatz, geht die erste Wettrunde weiter. Halten alle Spieler den Einsatz, geht das Spiel in die zweite Wettrunde. Ein Spieler kann daher nicht zweimal in Folge den Einsatz erhöhen.

Zweite Wettrunde (Flop)

Der Beginn der zweiten Wettrunde wird vom Dealer eingeleitet, indem er die Burn Card verdeckt neben den Talon legt und drei offenen Community Cards austeilt. Der erste Einsatz wird vom Spieler getätigt, der links von der First Position sitzt, dem nominellen Geber oder Dealer. Der Spieler kann jedoch auch auf den Einsatz verzichten (check), wodurch die Wahl des Einsatzes auf den nächsten Spieler übergeht, der im Uhrzeigersinn neben ihm sitzt. Entscheidet sich dieser ebenfalls für einen Check, wird dies fortgesetzt, bis sich ein Spieler zu einem Einsatz entschließt. Ist dies geschehen, haben die Spieler die Möglichkeit zum Call, Raise oder Fold). Die zweite Runde endet, wenn kein Spieler den Einsatz erhöht. Steigen bis auf einen Spieler alle weiteren aus, endet das Spiel vorzeitig.

Dritte Wettrunde

Eine weitere Burn Card wird verdeckt neben den Talon gelegt, die Turn Card wird offen als Community Card ausgeteilt. Das folgende Wettverfahren verläuft analog zu den vorherigen zwei Wettrunden, bei der Höhe des Wetteinsatzes orientiert sich der bietende Spieler an der Höher des letzten Einsatzes der dritten Runde.

Vierte Wettrunde

Die letzte Burn Card wird verdeckt beiseitegelegt, die letzte Community Card, die River Card offen ausgeteilt. Die vierte Wettrunde ist die letzte Wettrunde, die Wettprozedur erfolgt wie bei den Wettrunden zuvor.

Showdown

Sind mindestens noch zwei aktive Spieler am Spiel beteiligt, wird dies mit dem Showdown abgeschlossen, in dem die Karten von allen Spielern offengelegt werden müssen, die einen Gewinnanspruch anmelden.

Anzahl der Spieler

Die Mindestanzahl der Spieler beginnt bei Omaha bei zwei Teilnehmern, zehn Spieler können maximal teilnehmen. Bei Multi-Table-Turnieren gibt es keine Begrenzung der Spielerzahl. Im privaten Rahmen liegt die optimale Spieleranzahl gewöhnlich bei vier oder fünf Mitspielern.

Die Blinds

Der Spieler links neben dem Dealer oder nominellen Geber setzt zuerst den Small Blind, dessen Nachbar zur Linken wiederum setzt den Big Blind. Dieser Big Blind ist in der Regel doppelt so hoch wie der Small Blind. Beim Heads Up, wenn sich nur noch zwei aktive Spieler am Tisch befinden, setzt der Geber den Small Blind, sein Kontrahent den Big Blind.

Der Dealer

Vor dem ersten Spiel erhält jeder Spieler vom Croupier eine offen ausgeteilte Karte. Erster Dealer wird der Spieler, der die Karte mit dem höchsten Wert handelt, wobei die Farbe über den Rang der Karte entscheidet, sollten zwei oder mehr Spieler Karten mit dem gleichen Zahlenwert haben. In diesem Fall gilt der Farb-Rang beim Bridge. Bei den folgenden Spielen wechselt die Funktion des Dealers im Uhrzeigersinn. Diese Regel gilt allerdings nicht bei Spielen in Casinos und Spielbanken. In diesem Fall fungiert der Spieler, der den Dealer-Button erhält, lediglich als nomineller Dealer, der Croupier gibt als einziger die Karten.

Omaha High-Low

Omaha wird oftmals auch in der High/Low-Variante gespielt. Das heißt, dass neben dem Blatt mit dem höchsten Zahlenwert auch das mit dem niedrigsten Wert verwendet. Beim Omaha Low gewinnen Spieler, deren höchste Karte den Zahlenwert 8 beträgt, wodurch sich auch der Spielname Omaha 8 ergibt. Das Ass wird in dieser Spielvariante als niedrigste Karte gewertet. Der Pot wird bei der Variante High/Low zwischen den Spielern mit der besten High Hand und der Low Hand gewertet. Können die Spieler keine gültige Low Hand aufweisen, geht der gesamte Pot an den Spieler mit der besten High Hand. Kann ein Spieler einen sogenannten Scoop aufweisen, also sowohl die beste High Hand als auch eine Low Hand, erhält er ebenfalls den gesamten Pot. Haben mehrere Spieler eine identische Low Hand, wird der Pot unter ihnen aufgeteilt.